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AutorenbildIsabel (engineerwife)

Eine Holloday arbeitet nicht, sie lässt arbeiten ...

Man kommt nach dem Hören von „Die andere Seite des Himmels“ einfach nicht umhin voller Bewunderung für die beiden Hollady Mädchen zu sein. Zwei Kinder, die ihr ganzes junges Leben eigentlich auf sich selbst gestellt waren. Väter, denn dass die Beiden unterschiedliche Exemplare hatten war schnell klar, waren nicht existent, und die Mutter flüchtet sich stets in eine Traumwelt, in der sie einerseits berühmte Sängerin und Songschreiberin ist und auf der anderen Seite eines der Mädchen und selbst wieder Kind sein will. Sie ist schlichtweg überfordert mit der Erziehung von Bean und Liz und so enden die Beiden nach einer selbst auf die Beine gestellten Busreise einmal quer durch die USA an der Westküste bei ihrem Onkel Tinsley, der die Beiden aufnimmt und auf seine eigene Art und Weise sofort ins Herz schließt. Hier erfahren sie zum ersten Mal was es heißt Familie zu haben, die einen auffängt, wenn es brenzlig wird …

Die Autorin Jeannette Walls, mir bereits bekannt aus ihrer Bestseller Autobiografie „Schloss aus Glas“, lässt den Leser/Hörer durch die Stimme der jüngeren Schwester Bean teilhaben am bewegten Leben der Hollodays, einer einst prominenten Südstaatenfamilie, deren besseren Tage hinter ihnen liegen. Sie verbindet das Schicksal von Liz und Bean geschickt mit den Problemen der damaligen 70er Jahre im Süden der USA, in denen Rassismus noch eine prominente Rolle spielte. Anders sein, dazu gehörte unter anderem auch die Hippiekultur, war nicht erwünscht. Der Ideal Amerikaner war weiß, Männer hatten das sagen und Frauen wussten, wo sie hingehörten. Ein liebevoll erzählter Roman, dem ich die volle Punktzahl gebe und für den ich eine überzeugte Lese- bzw. Hörempfehlung aussprechen möchte.


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