Diesmal hat sich die von mir sehr verehrte Autorin Joan Weng ein aufregendes Thema ausgesucht. Sie widmet ihren Roman der inzwischen leider vollkommen unbekannten Modedesignerin Valentina Schlee, die in den 40er Jahren viele Prominente Damen der Gesellschaft ausgestattet und auch um ihre eigene Person einen ganz schönen Wirbel veranstaltet hat. Man sagt ihr nach, dass sie „exzentrisch wie ein betrunkener Kolibri“ sei und da war sicher ein etwas in sich ruhender Gegenpol nötig, um die Dame des Hauses ein wenig in der Spur zu halten. Diese Rolle fällt ihrer jungen Assistentin Daisy zu, die mit viel Geduld und Umsicht Ordnung in das Chaos zu bringen versucht, in dem Valentina sonst unweigerlich versunken wäre. Daisy geht auf in ihrer Rolle, doch sie weiß, dass ihre Tage in New York gezählt sind, wollen ihre Eltern sie doch an den angehenden Südstaaten Anwalt Alistair verheiraten. Mit viel Geschick schafft sie es immer wieder einer geplanten Verlobung aus dem Weg zu gehen, denn ihr Herz schlägt für den irischen Journalisten Christopher Flanagan, der für ihre Eltern jedoch eine undenkbare Verbindung darstellt …
Ich freue mich, dass ich mit Hilfe der Autorin die schillernde Gestalt der Valentina Schlee kennenlernen und ein wenig in die Welt der Reichen und Schönen eintauchen durfte. Die schillernde Marlene Dietrich, Kathrin Hepburn, Präsidentengattin Eleanor Roosevelt und schließlich auch göttliche Greta Gabor gaben sich bei ihr die Klinke in die Hand. Aufgelockert wurde die Geschichte durch die junge Daisy und ihrer Entourage bestehend aus ihrer trinkfreudigen Tante und ihrer quirligen Freundin, so dass man nur so durch die Seiten flog. Gut gefallen hat mir die Mischung aus Wahrheit und Fiktion, wenn ich mir an manchen Stellen auch noch ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte. Diesem Roman hätten hundert Seiten mehr gutgetan. Dennoch vergebe ich für diese außerordentlich gut recherchierte Story sehr gerne vier schillernde Hollywood Sterne verbunden mit einer uneingeschränkten Leseempfehlung. Es hat mal wieder Spaß gemacht, liebe Joan!
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