So richtig zu Hause war Ellen dank ihrer „wanderlustigen“ Mutter nie irgendwo und so fällt es ihr zunächst schwer nach einer gescheiterten Beziehung gekoppelt mit dem Verlust ihres Jobs einen Neustart zu wagen. Doch dann traut sie sich an einen Ort ihrer Kindheit zurückzukehren, der ihr zugleich Ruhe aber auch ein Gefühl des Nachhausekommens vermitteln soll. Angekommen auf der Hallig versucht sie dort anzuknüpfen, wo sie vor Jahren gezwungen war, aufzuhören. Doch ihre einstige "Schwester" Liske macht es ihr nicht gerade leicht …
Auch zweihundert Jahre zuvor haderten die Menschen mit dem Leben auf der Hallig. „Halliglüd“ sind eigenbrötlerisch und stur und so tut sich der studierte Arjen schwer als er sich Gehör verschaffen zu versucht. Er will die Hallig und das Leben darauf retten, doch keiner hört ihm zu bis zu jenem ereignisschweren Tag, als es fast zu spät ist …
Mir gefiel der Schreibstil, das schnörkellose, das ohne Kitsch auskommt, denn dafür ist kein Platz auf einer Hallig. Doch gleichzeitig merkte ich, dass mich das Buch, je länger ich darin las, fast selbst ein wenig deprimiert machte. Kennt ihr das? Auf der einen Seite könnt ihr kaum aufhören zu lesen und auf der anderen Seite seid ihr froh, wenn die letzte Seite gelesen ist? Alles in allem jedoch hat es mir gut gefallen, denn Klara Jahn, auch bekannt unter ihrem richtigen Namen Julia Kröhn, schafft es ganz wunderbar und authentisch die Stimmung rüberzubringen, die auf einer Hallig herrschen muss. Ich bin mal wieder neugierig geworden auf einen eigenen Besuch auf einem dieser eigenwilligen Fleckchen Erde. Vielleicht werde ich mir diesen Traum ja eines Tages mal erfüllen. Von mir gibt es vier von fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung, denn bei mir hat definitiv die Sogwirkung überwogen …
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