Hier sind sie wieder, die Winterfrauen, die sich gerne immer mal wieder selbst und gegenseitig im Weg stehen. Dieser leider schon letzte Teil der Trilogie rückt das Leben von Maya aber vor allen Dingen das von Mayas Großmutter Charlotte in den Vordergrund. Während diese sich nach einem erlittenen Schwächeanfall langsam wieder ins Leben zurück kämpft, beginnt sie sich gleichzeitig ganz vorsichtig zu öffnen und ihre eigene Vergangenheit zu offenbaren, die eine Lotte ans Licht bringt, die mit ihrem Mut aber auch ihrem ewigen Schuldkomplex ihresgleichen sucht. Ganz langsam enthüllt sich eine Geschichte rund um den Widerstand während des Zweiten Weltkriegs aber auch rund um die verlorene Liebe, die der Tochter Paula und Enkelin Maya schließlich die Tränen in die Augen treibt. Haben die Beiden Charlotte wirklich so falsch eingeschätzt über all die langen Jahre? Und auch Maya versucht ihre Ängste zu überwinden und ihren Platz im Leben zu finden. Ob er an der Seite von Lukas ist?
In „Ein Ort, der sich zu Hause nennt“ verbinden sich nun alle losen Enden zu einem wunderbaren Ganzen, das viele Unklarheiten beseitigt, Streitigkeiten schlichtet und Vertrauen schaffen lässt. Eines kann es jedoch nicht, nämlich den Winterfrauen ihre verlorenen Lieben zurückzubringen. Sie müssen lernen, sich damit auseinander zu setzen, das Schweigen zu brechen und wieder Freude am hier und jetzt zu finden, denn keiner weiß, was die Zukunft für sie bereithalten wird.
Wie schon bei den ersten beiden Teilen konnte ich mich auch im dritten Band an der schönen Sprache und dem sehr bildhaften und eindringlichen Schreibstil der Autorin erfreuen. Gesprochen wird das Hörbuch, wie schon die Vorgänger, von Stephanie Keller, die wieder eine Glanzleistung hingelegt hat. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Lese- bzw. Hörempfehlung verbunden natürlich mit fünf blinkenden Sternen. Im Internet habe ich diese Aussage gefunden: »Die Autorin ist ein Ausnahmetalent unter Deutschlands Schriftstellerinnen.« Das kann ich absolut unterschreiben!!!
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