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  • AutorenbildIsabel (engineerwife)

Never give up ...

Der Autor Bret Lott nimmt uns mit seinem Buch mit in den tiefsten Süden der USA, in den Bundesstaat Mississippi. Wir befinden uns in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts und die Gegend ist noch geprägt von Rassismus und Vorurteilen. Die inzwischen Gott sein Dank längst nicht mehr zugelassene Bezeichnung „Nigger“ kommt den meisten Weißen ganz selbstverständlich über die Lippen. Das Ehepaar Leston und Jewel Hilbert lebt mit seinen fünf Kinder in recht ärmlichen aber nicht unglücklichen Verhältnissen als Jewel mit ihren bereits 39 Jahren feststellt, dass sie wieder schwanger ist. Hin und her gerissen von ihren Gefühlen freut sie sich schließlich auf ihr Kind und dankt Gott für ihr Glück. Nach der Prophezeiung Cathredrals, einem farbigen Mädchen aus der Nachbarschaft, die Schwangerschaft stünde unter keinem guten Stern, ist die Freude groß, als Jewel ein scheinbar gesundes Mädchen zur Welt bringt. In den folgenden Wochen und Monaten merkt sie jedoch, dass ihre Tochter, die inzwischen den schönen Namen Brenda Kay trägt, anders ist. Sie entwickelt sich zögerlich. Als ihnen der hinzugezogene Arzt schließlich bestätigt, dass das Mädchen geistig behindert ist, bricht für die Eltern eine Welt zusammen. Gleichzeitig erwacht in Jewel der Kampfgeist. Ihre Tochter soll leben und lernen, koste es, was es wolle …



Schon lange schlummerte dieses wunderbare Buch in meinem Regal und wartete darauf, endlich gelesen zu werden – sehr zu Recht! Zugegeben, ich brauchte ein paar Kapitel, bis ich mich in den Schreibstil des Autors eingelesen hatte aber dann flogen die Seiten nur so dahin, in denen ich den Werdegang dieser Familie verfolgte. Es ging um so viel mehr als nur die Behinderung Brenda Kays, die Leston und Jewel nach seiner eigenen Schwester benannt hatten. Es ging um den täglichen Kampf einer einfachen Familie ums Überleben. Ich lernte die starke Jewel aber auch den immer wieder in Depressionen abdriftenden Leston kennen. Kämpfte mit ihnen um den Erhalt der Gemeinschaft, denn auch die anderen fünf Geschwister verlangten nach Aufmerksamkeit. Alle von ihnen erlangten ein Stückchen Glück, das in vielen Fällen jedoch so fragil war, dass es gleich wieder zerplatzte. Sehr gut gefallen hat mir, dass Bret Lott mit seinem Epilog, der im Jahr 1984 spielt, die Geschichte zu einem runden Abschluss gebracht hat. Ein berührendes Buch, das einfach gelesen sein will. In einer Rezension zur amerikanischen Originalversion „Jewel“ merkte eine Leserin an: „Wann immer ich dieses Buch in einem Antiquariat entdecke, nehme ich es mit, um es betroffenen Familien zu schenken.“ Was für eine tolle Geste. Vielleicht spendet das Buch dort ja Hoffnung und Trost und gibt das Gefühl, dass es sich lohnt zu kämpfen.

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