Schon seit Wochen hatte ich mich auf das neue Buch von Dörte Hansen gefreut und konnte es kaum erwarten, damit loszulegen. Vom Klappentext her, der das Leben der Familie Sander auf einer Nordseeinsel beschreibt, schien es ja wieder im Stil ihrer Vorgängerbücher „Altes Land“ und „Mittagsstunde“ verfasst zu sein. Beides Bücher, die ich übrigens mit gerne vergebenen fünf Sternen bewertet hatte. Ich war es aus ebendiesen Büchern gewohnt, dass man sich einlesen muss in den Schreibstil der Autorin und wunderte ich mich nicht, dass es hier ebenso zu sein schien. Nach und nach lernte ich neben Hanne und ihrem Mann auch die Kinder und diverse weitere Inselbewohner kennen. Ich wartete beim weiteren Eintauchen in die Geschichte, dass sich da noch was tun würde, aber irgendwie schien die Handlung zu fehlen. Es plätscherte vor sich hin, wenn es auch einen tiefen Eindruck in das Leben der Charaktere, ihre Inselzugehörigkeit und ihre Freuden und Leiden gab. Es war sehr düster gezeichnet und ich fragte mich beim Lesen mehr als einmal, ob diese Menschen auch irgendwann mal glücklich waren. Gut, mit dem Schreibstil kam ich aber dennoch gut zurecht. Was mich aber diesmal besonders geärgert hat, war die einseitige Sicht auf die Touristen, die angeblich alle rücksichtslos auf der Insel rumtrampeln und überhaupt nie Verständnis für die Inselbewohner zeigen. Ich habe schon immer gerne Urlaub auf Inseln, so zum Beispiel der Insel Usedom oder auch Rügen, gemacht. Ich habe mich dort immer so anständig verhalten, wie ich es auch zu Hause mache und mein Geld wurde eigentlich auch immer gerne genommen. Ja, ich bin sauer über diese einseitigen Aussagen, Frau Hansen. Aber wenn ich so darüber nachdenke, gibt es neben den abweisenden Insulanern sicher auch solche, die sich über uns Landeier ein wenig freuen, das hoffe ich zumindest. Dem Buch vergebe ich leider nur drei von fünf Sternen, das konnte mich diesmal nicht wirklich abholen. Schade.
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