True Crime im New Orleans vor über hundert Jahren, das ist doch mal was ganz Anderes! Der Autor Ray Celestin nimmt mich an die Hand und führt mich durch die „Wiege des Jazz“, wie die umtriebige Stadt im Mississippi Delta auch gerne genannt wird. Wir wandeln auf den verschlungenen Pfaden des geheimnisvollen Axeman, der die Straßen und Häuser unsicher macht. Seine besondere Masche ist es, in Häuser einzubrechen, die ausgesuchten Opfer zu brutal zu ermorden und nach dem Verlassen des Gebäudes hinter sich abzuschließen. Eine Eigenart, die die Polizei vor immer neue Rätsel stellte. Doch sie bekommen ungefragt Unterstützung durch die neugierige Ida, die als kleine Angestellte bei einer Pinkerton Agentur arbeitet. Wie gut, dass ihr Chef sich im alkoholischen Dauerrausch zu befinden scheint, so hat sie freie Bahn zusammen mit ihrem Freund Louis Armstrong auf Mördersuche zu gehen. Bald schon befinden sich die Beiden aber selbst in tödliche Gefahr, wer wird den Kampf um Gerechtigkeit gewinnen?
Ich habe selbst zwei Jahre in Louisiana gelebt, wenn auch nicht direkt in New Orleans. Doch die Beschreibungen der Menschen, der Düfte und vor allem der Musik verursachten dennoch in meinem Kopf sofort ein Deja Vu. Jetzt einen Gin, einen großen Teller voll dampfender Jambalaya und Livemusik von dem aufstrebenden jungen Satchmo, hach, ich komme ins Schwelgen. Ihr merkt schon, dass Ray Celestine hier einen atmosphärisch dichten Roman geschaffen hat, der den Leser auf Trapp hält. Für ein paar Längen zwischendurch ziehe ich ein kleines Sternchen ab, werde mich aber dennoch weiterhin mit dieser „City Blues Serie“ befassen. Der nächste Teil führt nach Chicago, der dritte nach New York und der vierte ins Los Angeles der 60er Jahre. Hört sich aufregend an und ich möchte auf jeden Fall mit von der Partie sein!
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