Gleich zu Anfang muss ich anmerken, dass ich das Cover dieses Buchs furchtbar und absolut unpassend finde. Hätte ich nicht schon das Buch „Wovon sie träumten“ der Autorin gelesen und geliebt, ich hätte dieses hier NIE in die Hand genommen. Es wird der Geschichte so gar nicht gerecht!
Doch nun zum Inhalt von „Die Hoffnung der goldenen Jahre“ von Fiona Davis. Die Autorin arbeitet hier mit zwei verschiedenen Zeitebenen, die rund hundert Jahre auseinander liegen. In der Vergangenheit begegnen wir Sara Smythe, eine junge Frau aus recht einfachen Verhältnissen, die in einem Hotel in London arbeitet. Zur rechten Zeit am rechten Ort gelingt es ihr, ein kleines Mädchen davor zu bewahren aus dem Fenster in den sicheren Tod zu stürzen. Der Vater der Kleinen, Architekt Theodore Camden, bietet Sara daraufhin an, die Familie zurück nach New York zu begleiten, um dort in dem von ihm erbauten luxuriösen Apartmenthaus Dakota eine doch recht anspruchsvolle Stelle zu übernehmen. Mit einem etwas mulmigen Gefühl willigt sie ein, doch nichts kann sie darauf vorbereiten auf das, was ihr schließlich widerfahren wird …
Gute hundert Jahre später lerne ich Bailey Camden kennen, deren Übereinstimmung ihres Nachnamens mit Theodore kein Zufall ist. Auch sie landet durch ihre „Cousine“ in besagtem Apartmenthaus, um für diese eine Suite neu zu gestalten. Bailey ist momentan „down on her luck“, wie der Amerikaner sagen würde und ist dankbar für diese Chance. Nachdem sie aber im Keller des Gebäudes in einem alten Koffer ein Foto von Sara findet, wird auch ihr Leben bald auf den Kopf gestellt …
Die Autorin, eine gebürtige Kanadierin, wuchs in New Jersey, Utah und Texas auf. Ihre Karriere als Schauspielerin führte sie schließlich nach New York, wo sie heute noch lebt. Ihre Wahlheimat New York prägt auch ihr Schreiben als Romanautorin. Schon zum zweiten Mal macht sie für mich ein historisches Gebäude in New York neben den Protagonisten zum Mittelpunkt ihres Romans. „Die Hoffnung der goldenen Jahre“ weist an manchen Stellen ein paar kleine Längen auf und dennoch fühlte ich mich durch den bildhaften und flüssigen Schreibstil bestens unterhalten. Besonders das Ende hat mich positiv überrascht und konnte mich begeistern, weshalb ich hier gerne solide vier von fünf Sternen vergebe. Mit Freude habe ich gesehen, dass es noch einen Roman von der Autorin gibt, der ein besonderes Augenmerk auf ein Gebäude – diesmal Grand Central Station – legt. Den werde ich mir bestimmt noch besorgen.
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