Es war einfach mal wieder Zeit für einen spannenden Thriller, dachte ich mir, und begann mich dem Buch „Das Resort“ zu widmen. Laut Klappentext wird für Mila und Ethan tatsächlich ein Albtraum zur grausamen Wahrheit, denn alle Stricke reißen, als sie sich in einem für sie fremden Land, mitten in den verschneiten Bergen, ohne Handy Empfang und mit liegen gebliebenem Auto wiederfinden. Natürlich ist man auf solch eine Situation nicht gefasst, und natürlich hat man sich nicht entsprechend ausgerüstet, geschweige denn, sich mit den nötigen Lebensmitteln zum Überleben eingedeckt. Und so finden sich Mila und Ethan, die eigentlich an der Hochzeit von Milas Schwester teilnehmen wollten, frierend und orientierungslos in einer der einfachen Holzhütten wieder, auf die sie in fast kompletter Schneeblindheit gestoßen waren. Notdürftig wärmen sie sich in der ersten Nacht mit Zuversicht in ihren Träumen auf die Hoffnung, am nächsten Tag Hilfe zu finden. Doch am nächsten Tag wacht Mila alleine auf … ihr Mann Ethan ist verschwunden …
Ich hätte mich nicht verleiten lassen dürfen, weder von dem spannend anmutenden Klappentext noch von dem auf Thriller gebürsteten Outfit des Buchs an sich. Was Spannung verspricht zieht sich im guten ersten Drittel fast zäh wie Kaugummi. Ich selbst habe mal eine Nacht im Winter in einem Haus verbracht, bei dem die Heizung ausgefallen war und glaubt mir, es war kalt! Trotz Decken war es so kalt, dass ich glaubte, mir würde die Nase abfrieren! Doch die gute Mila stolpert ohne jegliche winterliche Ausrüstung, Decke oder wärmende Nahrung tagelang im Schnee umher und macht sich noch Gedanken, wie sie den Schnee abkochen könnte, damit er auch wirklich keimfrei ist. Mmmmhhh, das war mir dann doch alles ein wenig zu viel. Spannung kommt dagegen im nächsten Abschnitt auf, da begann ich das Buch direkt kurzzeitig zu mögen. Doch ein ziemlich antiklimaktisches Ende ließ mich recht enttäuscht zurück, so dass ich leider nur 2,5 auf 3 aufgerundete Sterne vergeben kann. Ich schicke mal eine mentale Notiz an mich selbst: „Wenn es sich zu gut um wahr zu sein anhört, ist es meistens auch so!“
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