Zunächst scheinen die drei Todesfälle, die in Bad Oeynhausen, der westfälischen Heimatstadt der Lokalreporterin Ira Wittekind auftreten, in keinem offensichtlichen Zusammenhang zu stehen. So ist es dann auch reiner Zufall, dass Ira in der stinkenden und verwahrlosten Wohnung eines toten Messies zugegen ist. Eigentlich war sie doch nur für die Beerdigung ihrer Schulfreundin Vera in der Stadt. Doch nach und nach ergeben sich immer mehr Details, die auf mehr als ein Verbrechen schließen lassen. Die drei Opfer stehen wohl in einem völlig unerwarteten Verhältnis zueinander. Ira versucht der Wahrheit auf den Grund zu gehen und zieht fast unglaubliche Geschichten der Vergangenheit ins Licht der Gegenwart …
Mit viel Liebe zum Detail zeichnet die Autorin Carla Berling ihre Protagonisten und vermittelt dem Hörer dadurch ein Gefühl der Vertrautheit. Fast scheint es, als arbeite man als Hörer seine eigene Vergangenheit auf. Hier geht es um mehr als Kindheits- und Jugenderinnerungen. Der Roman zeigt auf wie das „Unter den Teppich kehren“ unschuldige Kinder und Erwachsene gleichermaßen für das ganze weitere Leben deformieren kann.
Dieses leise und doch aufwühlende Buch ist für mich eine Mischung aus Krimi und Roman. Ein Roman, der sich mit den Gefühlen, Nöten und Ängsten der Charaktere auseinandersetzt und gleichzeitig ein Krimi, der zur richtigen Zeit immer wieder Spannungsmomente einstreut, die das Weiterhören zum Genuss machen. Erst am Ende formieren sich beide Elemente zu einem starken Ganzen.
Da dies der Auftakt zu einer für mich neuen Krimireihe ist, freue ich mich schon auf die nächsten Fälle, in die Ira wahrscheinlich wieder eher unfreiwillig verwickelt werden wird. Wie gut, dass die schon auf meinem SUB liegen …
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