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  • AutorenbildIsabel (engineerwife)

Wenn man seine Träume nicht leben darf ...

Das Leben könnte so einfach und gradlinig sein für eine Familie, die weiß, was sie vom Leben möchte. Rudi und Elli Salomon haben ihres dem Entwerfen und Nähen eigener Kreationen gewidmet und betreiben ein kleines Modeatelier im schönen Leipzig. Doch der neu gegründete Staat „Deutsche Demokratische Republik“ hat anderes mit ihnen vor. Das eigenständige Unternehmen ist ihm ein Dorn im Auge, sie wollen enteignen und die Beiden in eine staatliche Näherei stecken. Wie lange wird es den Salomons noch gelingen durchzuhalten? Auch Tochter Hanka hat „Nadeln im Blut“ und vernäht schon zu Schulzeiten alles was sich in ein eigenes kleines Kunstwerk verwandeln lässt. Da wird sie dank der Bilder ihrer Schwester als Mannequin entdeckt und auch der verheiratete Redakteur Hartmut der Zeitschrift "Sybille" ist schnell Feuer und Flamme für sie. Kann das auf Dauer gutgehen? Um das Familienquartett zu vervollständigen gehört noch die ältere Tochter Annekathrin dazu, deren Herz für die Fotografie schlägt und die sich so gerne als Fotografin einen Namen machen möchte. Wird des den Vieren gelingen, unbeschadet in der DDR leben und wirken zu können?

Sehr gut stellt die Autorin Ines Thorn, selbst in den 60er Jahren in Leipzig geboren, die Situation in der ehemaligen DDR dar und vermag es anschaulich zu schildern wie schwer es damals war, wenn man nicht wie viele andere tausend Fische mit dem Strom schwamm. Für mich, zur gleichen Zeit im Westen geboren, war es gar keine Frage, dass ich mir mehr oder weniger jeden Traum erfüllen konnte, den ich zu träumen wagte. Ines Thorn gab mir einen Blick hinter die Kulissen, der wohl nur von damals „Betroffenen“ gegeben werden kann und ich hing zeitweise geradezu an den Zeilen. Leider fand ich dann aber das letzte Viertel des Buchs ein wenig zu gerafft, fast so als wollte man fertig werden und das Buch nun schnellstmöglich beenden. Schade, deshalb ziehe ich ein kleines Sternchen ab und vergebe vier von fünf Sternen. Eine unbedingte Leseempfehlung möchte ich dennoch aussprechen. Das Buch hat definitiv Aufmerksamkeit verdient!



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