Schon lange nicht mehr hat mich ein Buch so zwiegespalten zurück gelassen wie „Der Flussregenpfeifer“ des Autors Tobias Friedrich. Während Herr Friedrich seit vielen Jahren schreibtechnisch unterwegs ist, hat er sich mit diesem Roman erstmalig auf die Literaturbühne gewagt und erzählt hierin die wahnwitzige Geschichte des Abenteurers Oskar Speck, der sich zu Beginn der 30er Jahre mit seinem Faltboot auf eine Reise begibt, die erst 50.000 Kilometer und sieben Jahre später enden sollte.
So weit, so gut, meine Neugier war nicht nur durch den Klappentext, sondern auch durch das wunderschöne Cover geweckt. Ein Buch, das ich in der Buchhandlung auf jeden Fall in die Hand genommen hätte. Wie der Autor selbst war auch ich überrascht, noch nie von diesem Tausendsassa gehört zu haben und so freute ich mich umso mehr, dass Tobias Friedrich dieses Thema aufgegriffen hatte, um daraus einen spannenden Roman zu stricken. Er muss einen riesigen Rechercheaufwand betrieben und so einiges zu Tage gefördert haben. Davor habe ich gehörigen Respekt. Leider kam ich persönlich mit der Umsetzung nicht so ganz klar. Gut gefallen hat mir, dass er neben dem Protagonisten auch weitere Personen zum Leben erweckt, die tatsächlich gelebt haben und in die Geschichte involviert waren. Mehr als einmal hat also auch meine Google Finger beim Lesen gezuckt und ich habe selbst ein wenig im Netz dazu nachgelesen. Weniger gefallen hat mir der etwas wirre Stil, in dem er in den verschiedenen Zeitsträngen hin und her hüpft. Da musste ich schon gehörig aufpassen, nicht durcheinander zu kommen. Und … ich hätte mir für unseren Hauptdarsteller gewünscht, dass er seine Gefühlswelt ein wenig weiter hätte öffnen dürfen. So blieb alles ein wenig oberflächlich.
Alles in allem war es ein interessantes Thema, für das ich mir eine andere Verpackung gewünscht hätte. Von mir gibt es dafür drei von fünf Sternen.
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