Für mich sind Ralf H. Dorweilers historische Romane inzwischen ein Garant für gute Unterhaltung, bei der Wahl eines seiner Bücher bin ich noch nie enttäuscht worden. So nahm mich der Autor auch diesmal wieder mit auf eine spannungsgeladene Reise zu einem Thema, das die Menschheit schon seit vielen hundert Jahren beschäftigt … die Suche nach dem Schatz der Nibelungen. Als Reisegefährten wählt er für mich drei junge Burschen, die schon von Kindesbeinen miteinander befreundet sind und alle mit dem Thema Goldgewinnung und -verarbeitung zu tun haben. Ich nenne das Trio für mich während des Lesens meine „Goldjungs“. Begleitet werden sie von einem Buchhändler, seiner Tochter und einem Mönch, der während der Reise versuchen wird, die Hinweise auf den Schatz zu entschlüsseln. Doch solch eine Mission bringt schnell Neider an die Oberfläche und verbunden mit dem enormen Zeitdruck im Rücken ist die Reise schnell nicht nur voller Neugier und Spannung, sondern birgt auch mehr Gefahren als den sechs Gefährten lieb ist. Als schließlich der junge und damals noch recht unbekannte Dichter Johann Wolfgang Goethe zu ihnen stößt, scheint die illustre Gruppe komplett und die Jagd kann beginnen …
Der Autor schafft es in „Die Mission des Goldwäschers“ mal wieder auf ganz wunderbare Weise mit Abenteuer, wahren Tatsachen und vor allem einem ausgesprochen anschaulichen und bildgewaltigen Schreibstil ein Leseerlebnis der ganz besonderen Art zu kreieren. So ganz nebenbei bekomme ich die Nibelungensaga erzählt, lerne viel über gewaltige Kirchengebäude und besuche solch wunderbare Schauplätze wie Straßburg, Speyer und Worms vor 250 Jahren, die mich wünschen lassen, mich selbst mal kurz zurückversetzen zu können. Ich wusste bisher recht wenig über die Gewinnung von Gold und die anschließende Verarbeitung und freute mich deshalb riesig darüber einmal live bei einer Münzprägung dabei sein zu dürfen. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz ohne jemals zu aufdringlich oder gar kitschig zu wirken. Ich denke, anhand meiner Rezension kann man spüren, dass ich schlichtweg begeistert bin von diesem Roman und so wünsche ich mir noch viele weitere Bücher aus der Feder des sympathischen Autors. Vielen Dank, dass ich mit dabei sein durfte, und als Belohnung gibt es natürlich fünf dicke, fette Sterne mit einer absoluten Leseempfehlung. Gut gemacht, lieber Ralf, aber nichts anderes habe ich erwartet 😉
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