Der Inhalt ist schnell zusammengefasst. Kim „darf“ den Sommer gezwungenermaßen im Ruhrpott bei ihrem unbekannten leiblichen Vater verbringen, während sich Stiefvater, Mutter und Halbbruder in Miami am Strand aalen. Unfair, ungerecht, einfach absoluter Bockmist, denkt sie sich und lässt sich nur widerwillig auf dieses Abenteuer ein. Doch während die Tage – am Anfang zähflüssig wie Melasse, und schließlich rasend schnell – ins Land ziehen, spüren Vater und Tochter beide eine Veränderung in sich aufziehen. Vielleicht kann aus einer beidseitigen Beziehung ja doch noch Realität werden?
Mhhhhm … lieber Jan Weiler, dein neuestes Werk lässt mich ein wenig - wie soll ich sagen? - unschlüssig zurück. Zum einen ist dir mit „Der Markisenmann“ eine nette, „coming of age“ Sommergeschichte gelungen. Zum anderen aber fehlt mir der scharfzüngige Humor, der mich beispielsweise durch die „Kühn Trilogie“ begleitet hat, die ich übrigens geliebt habe. Die Figur des etwas dusseligen Vaters im neuen Roman ist mir viel zu überzogen naiv. So dass ich nicht über ihn lachen, sondern ihn nur bedauern konnte. Die Kumpels erfüllen alle Ruhrpott Klischees, die man sich vorstellen kann und der gemischtrassige Freund – ich weiß, das Wort darf man so bestimmt nicht mehr sagen, aber mir fällt kein besseres ein – setzt dem ganzen dann noch das Sahnehäubchen auf. Guter Ansatz, nette Idee aber nicht ganz gelungen in der Umsetzung. Von mir gibt es drei Sterne und dazu ein Lob für die coole Aufmachung des Hörbuchs. Außen mit Markisenstoff überzogen und innen zur CD noch ein nettes Büchlein. Das sieht echt klasse aus!
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