Puh … was für ein Werk die Autorin Rabea Edel hier geschaffen hat. Die vielen positiven Rezensionen bestätigen durchaus ihr Talent dafür, eine komplexe Familiengeschichte ins richtige Licht zu setzen. Dennoch kam ich leider mit diesem recht eigenwilligen Schreibstil nicht so ganz zurecht, der Lesefluss wollte sich einfach nicht wirklich einstellen.
Die Story, die sich rund um die Frauen Rina, Selma, Martha und Raisa dreht, geht um das Schweigen derselben, denen es schwerfällt, die Vergangenheit geprägt von Krieg, Missbrauch und verlassen worden zu sein, zu brechen. Sie leiden alle unter dieser Stille, dem Schweigen, das sich durch alle Generationen zieht und dennoch können sie schlecht aus ihrer Haut. Nach und nach kommen jedoch Geheimnisse an die Oberfläche, die verarbeitet gehören, um weiterzuleben. Auf immer wieder wechselnden Zeitebenen bringt Rabea Edel diese ihren Lesern nah, schafft aber gleichzeitig oft Zusammenhänge, die manchmal schwer nachzuvollziehen sind.
Wer ein komplexes Romangerüst sucht, das in die Tiefe geht und dem Leser die uneingeschränkte Aufmerksamkeit abverlangt, ist hier bestens bedient. Ich konnte mich nicht ganz mit der Story identifizieren und vergebe hier deshalb für mich diesmal nur drei von fünf Sternen: Für Literaturbegeisterte, die gerne auch mal neben dem Mainstream unterwegs sind, spreche ich aber gerne eine Leseempfehlung aus.

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