Der auf Tatsachen basierende Roman der Autorin Anna-Maria Caspari deckt mit den Jahren von 1919 bis 1949 einen Zeitraum von 30 Jahren Leben in dem Ort Wollseifen ab, den ein tragisches Schicksal ereilen sollte. Er beginnt mit der Rückkehr des jungen Soldaten wider Willen namens Albert Lintermann, dem wie durch ein Wunder das Leben erhalten bleibt, er aber dafür durch eine schwere Verletzung im Gesicht entstellt ist. Voller Entsetzen begegnen ihm Manche, ganz besonders und für Albert sehr schmerzhaft, seine Frau Bertha. Doch das Leben muss weitergehen und bald schon steht seine restliche Familie hinter ihm und ihm scheint wieder ein wenig Licht am Horizont. Doch während es um Albert wieder heller wird, beginnen braune, bedrohliche Wolken am Horizont aufzuziehen. Es kann doch nicht wahr sein, dass schon wieder mit den Säbeln gerasselt wird?
Mit bildgewaltiger Sprache erweckt die Autorin die Gegend um den heutigen Eifelpark mit ihrer Geschichte zum Leben. Es war einst eine stille und karge Gegend, die durch den Größenwahn der Nationalsozialisten zum Spielball der Gegner im Zweiten Weltkrieg mutieren sollte. Eine erschütternde Entwicklung, wenn man bedenkt, dass dieser Teil des Romans den Tatsachen entspricht. Doch Frau Caspari vermittelt dem Leser auch Eindrücke in den ganz normalen Alltag der Familien in der Eifel, ihre Sorgen und Nöte aber auch ihre Freuden, die sie miteinander teilten. Ein Buch, in das ich eintauchen konnte und dennoch gibt es einen kleinen Sternenabzug, denn besonders zum Ende hin, scheint mir vieles zu gerafft, hundert Seiten mehr hätten nicht geschadet. Von mir gibt es daher vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung, für alle, die gerne in die Vergangenheit reisen, natürlich vor allem für alle Eifelkenner und -liebhaber. So nicht schon geschehen, ist die Geschichte um den Ort Wollseifen eine Wissenslücke, die unbedingt geschlossen werden sollte.
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