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  • AutorenbildIsabel (engineerwife)

Wenn der Himmel voller Geigen hängt ...

Die Autorin Anne Stern, die mich mit ihrem Fräulein Gold immer wieder aufs Neue verzaubert, hat sich diesmal was ganz Besonderes ausgedacht. Sie nimmt mich mit auf eine Reise in die Welt der Musik und gewährt mir einen Eindruck in das Dresden der 1840er Jahre, das darin in vollen Zügen aufgeht. Von 1838 bis 1841 errichtete der Architekt Gottfried Semper als Nachfolgebau des bisherigen Morettischen Hoftheaters ein repräsentatives Opernhaus, das neue Königliche Hoftheater und sowohl Elise Spielmann, als auch ihr Vater, verzehren sich danach einmal dort die Geige spielen zu dürfen. Für beide scheint das ein aussichtsloser Wunsch zu sein, doch dann tut sich in Form eines gut betuchten Mannes ein kleines Fensterchen auf. Ist Elise bereit sich auf den Handel einzulassen? Hat sie überhaupt eine Chance abzulehnen? Ihr Herz gehört einem Anderen, doch für die Familie muss man Opfer bringen …

Ich ziehe meinen Hut vor der Fähigkeit der Autorin mich mit ihrer gekonnt eingesetzten, sehr bildhaften Sprache direkt ins Dresden vor über 180 Jahren zurückzuversetzen. Sie bedient sich einem Stil, der genau in die damalige Zeit passt ohne für heutige Ohren holprig oder gestelzt zu klingen. Ihre Beschreibungen der Opernbesuche sind herrlich authentisch beschrieben und machen Lust darauf, selbst einmal die Dresdner Oper zu besuchen. Auch die Charaktere sind gut gezeichnet und besonders Elise und Christian wuchsen mir schnell ans Herz. Dennoch hätte ich mir noch ein wenig mehr Spannung und auch Tiefgang gewünscht. Hier wurde mir doch ein bisschen zu sehr an der Oberfläche gearbeitet. Ich vergebe ich mit vier von fünf Sternen zugleich eine Leseempfehlung und freue mich der nicht ganz perfekten Note heute schon darauf zu erfahren, wie es mit den Spielmanns, den Hildebrands, den Jacobis und vor allem mit der Liebe und der Musik weitergehen wird.


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