Schon der Titel, der ein wunderschönes Bild des Malers Vermeer beschreibt, ist ein absoluter Knüller, macht er doch noch viel neugieriger auf den Inhalt als es der Klappentext vermag. Und genau um dieses Bild, neben einigen anderen, baut die Autorin Alena Schröder eine spannende Geschichte, die sich zum einen in der Gegenwart mit der alt gewordenen Evelyn und ihrer Enkelin Hannah und zum anderen um das Kind Evelyn dreht, das in eine Zeit geboren wird, die bald aus den Fugen geraten wird. Beide Frauen haben komplizierte Zeiten hinter sich und hatten Mütter, die sie nicht im Leben willkommen heißen konnten oder wollten. Während Evelyn inzwischen bereit ist, sich dem Tod hinzugeben, steckt in Hannah noch viel Leben, mit dem sie derzeit aber nichts Richtiges anzufangen weiß. So stürzt sich dann auch auf den ominösen Brief aus Israel, den ihre Großmutter vor wenigen Tagen erhalten hat. Sie will Licht ins Dunkel bringen und erfahren, was es mit der jüdischen Vergangenheit auf sich hat …
Alena Schröder verarbeitet in ihrem Debütroman die Geschichte der Frauen einer Familie über vier Generationen. Geschickt verwebt sie tatsächliche Begebenheiten mit einer fiktionalen Familie, die sie durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg, Lebensentscheidungen und Erinnerungen stolpern lässt. Die Geschichte ist so spannend geschrieben, dass ich beim Lesen quasi an den Seiten klebte und gar nicht aufhören wollte. Für mich machten neben der Story an sich vor allem die beiden Frauen Hannah und Evelyn den großen Unterschied zu manch anderem Buch, das ich zu diesen Themen gelesen habe. Sie sind authentisch, sie haben Ecken und Kanten, sie sind besonders. Deshalb vergebe ich für diesen wunderschönen Roman auch gerne fünf dicke, fette Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Der Autorin wünsche ich von Herzen, dass sich noch viele Leser auf ihre berührende und spannende Reise in die Vergangenheit begeben werden und ich freue mich schon heute auf hoffentlich noch zahlreiche Romane aus der Feder von Alena Schröder.
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