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  • AutorenbildIsabel (engineerwife)

Eine Reise auf der Suche nach dem inneren Frieden ...

Mal wieder musste ich feststellen, was ich doch noch für Lücken in meinem Geschichtswissen habe. Während man in Europa der 30er und 40er Jahre unter Hitler und seinen Schergen leidet, tobt auch am anderen Ende der Welt ein Krieg, nämlich der zwischen China und Japan, der die chinesische Bevölkerung immer wieder zur Flucht quer durch das Land zwingt. Doch die junge Meilin und ihr Sohn Renshu verlieren mehr als ihre Heimat, denn ihr geliebter Mann und Vater des einzigen Sohnes bleibt als Soldat im Krieg. „Er ist als Held gestorben!“ versichert ihr sein Bruder Longwei und nimmt sich der Beiden, sehr zum Leidwesen seiner eigenen Frau Wenling, an. Als die Familie schließlich in den Wirren der Flucht getrennt wird, findet sich Meilin mit ihrem Sohn auf sich allein gestellt und beschließt die gefährliche Reise nach Taiwan anzutreten. Sie kämpft wie eine Löwin für ein besseres Leben für Renshu und wünscht sich nichts sehnlicher als ihn glücklich zu sehen. Eine alte Schriftrolle, die sie immer wieder zum Geschichten erzählen animiert, rettet die Beiden über die schlimmsten Jahre. Die Geschichten werden Renshu später immer wieder begleiten. Doch er tut sich schwer damit, sein Herz und seine Seele zu öffnen und droht darüber fast seine Familie zu verlieren …

Mich hat die Geschichte der Familie Dao sehr berührt. Die ewige Flucht und die damit verbundene Angst konnte ich mit jeder Seite, die ich umblätterte, spüren. Manch einer mag den Roman für ein wenig gefühlsarm halten aber die Schreibweise passt ganz wunderbar zur chinesischen Mentalität, die selten überbordend, sondern eher zurückhaltend höflich zu sein scheint. Auch konnte ich einige Gemeinsamkeiten mit meiner eigenen Geschichte, bzw. der meiner Kinder feststellen. Sie sind wie Renshus Tochter Lily mit zwei Kulturen und an immer wieder wechselnden Wohnorten aufgewachsen, so dass auch sie schon oft in Frage gestellt haben, was sie mit dem Wort Heimat verbinden sollen. Trotz einer eher bedrückenden Stimmung hat mir das Buch immer wieder Hoffnung vermittelt. Hoffnung über das, was man erreichen kann, Hoffnung auf die schönen Momente, die das Leben lebenswert machen. Es hat mir Spaß gemacht mich auf eine Reise in die mir doch sehr fremde chinesische Welt zu begeben und ich habe das Buch Seite für Seite genossen, ja beinah aufgesogen. Von mir gibt es deshalb mit fünf Sternen die volle Punktzahl!


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